Aufbruch in ein neues Jahrhundert
Dr. Joachim Knobloch wird 1. Vorsitzender und unter seiner Leitung wird das Jahr 2002 eines der ereignisreichsten seit Bestehen des Clubs. Die Planungen der Heide-Büsum GmbH, den Platz zu privatisieren, liefen bereits seit 2001. Nun ging alles sehr schnell und dem Club wurde der Platz zum symbolischen Preis von 1 Euro und der Schuldübernahme von ca.190.000 Euro angeboten. Die außerordentliche Mitgliederversammlung des Clubs hatte ja schon im November 2001 mit 26 Ja und einer Nein Stimme die Bereitschaft erklärt, nach Einholung aller notwendigen Informationen und Bedingungen sowie Einsicht in alle Unterlagen über eine eventuelle Platzübernahme nachzudenken. Alternativ bestand die Gefahr, den Flugplatz zu schließen, falls sich kein Betreiber finden würde.
Nach einer Reihe von Verhandlungen, unendlichen Telefonaten, Beschaffung von Fotokopien aller Verträge, Gesprächen mit Behörden aller Schattierungen war es dann soweit, dass im Rahmen einer weiteren außerordentlichen Mitgliederversammlung am 11.Oktober 2002 mit 23 Ja Stimmen und 5 Enthaltungen einer Platzübernahme zugestimmt wurde. Es war das Verdienst des 1. Vorsitzenden Dr. Joachim Knobloch und später des gesamten Vorstandes, dass am Ende die Übernahme so gestaltet worden ist, dass der Club gute Startbedingungen hatte. Letztendlich fand dann am 30.12.2002 unter Beteiligung aller Vertreter der alten GmbH die feierliche Schlüsselübergabe in der Halle 1 statt. Somit ist der Flugsport Club Heide-Büsum ab dem 1.1.2003 alleiniger Gesellschafter der Flugplatz Heide-Büsum GmbH. Michael Bartelt wurde als Geschäftsführer bestellt.
Die DR 400 D-EIIO (unter Wiederverwendung der alten Kennung) wurde als erstes Neuflugzeug vom Club gekauft. Damit legten wir uns ein ständiges Ärgernis zu. Unzuverlässiges Anspringen, kaputter Anlasser, Lichtmaschine usw. machten uns wenig Freude. Alle diese Probleme sowie schwindende Nachfrage nach Rundflügen und Vercharterungen rissen ein gewaltiges Loch in die Kasse. Die PA 18 D-EMTH wird durch die D-ECQA ersetzt, die leider später aus Kostengründen verkauft werden musste.
Seit Übernahme der GmbH durch den Club hat sich auf unserem Flugplatz so allerhand getan. Der Tower und die Büroräume wurden renoviert, die Risse in der Landebahn beseitigt, die Abflüsse der Regenrinnen frei gemacht, das Dach abgedichtet, die Hallen aufgeräumt, Ampelkabel neu verlegt, Wildwuchs beseitigt und neue Bepflanzungen angelegt, umfangreiche Baggerarbeiten erledigt, Gehwegplatten neu verlegt, Tankstelle repariert und eine Mogas-Tankstelle beschafft, eine neue Erdgasheizung installiert, usw, usw. Für die Beseitigung all dieser Altschäden entstanden nur die Materialkosten.
Die Arbeiten wurden in unzähligen, freiwillig geleisteten Stunden durch die Mitglieder erledigt, wobei sich einige wenige durch besonderes Engagement ausgezeichnet haben. Als Belohnung dafür hat der Geschäftsführer alle Mitglieder mit ihren Frauen zu einem gemeinsamen Krabbenbrotessen eingeladen.
Ein herausragendes Ereignis war zweifellos der Anflug der Touristikabteilung des Deutschlandfluges in Büsum. Von Hildesheim kommend trafen 50 Flugzeuge mit insgesamt 103 Teilnehmern ab 15.oo Uhr in Büsum ein. Nach der Bewirtung im Hangar wurden die Teilnehmer mit 4 Kleinbussen in ihre Quartiere gebracht. Anschließend wieder abgeholt und zu einer 3-stündigen Seereise mit zünftigen Labskausessen an Bord der „Ol Büsum“ gebracht. Am anderen Morgen Abflug im Minutentakt nach Berlin. Dank der hervorragenden Organisation und Beschaffung von Spenden durch Jochen Paulsen war die Veranstaltung ein voller Erfolg, der Büsum auf alle Fälle „Wiederholungstäter“ zugeführt hat.
Jochen Knobloch übergibt den 1. Vorsitzenden an Sönke Dorn, der allerdings nach einem Jahr die Geschäfte des 1. Vorsitzenden an Jens Thiessen übergibt.
Das „Diesel Zeitalter“ beginnt. AVGAS L 100 ist kaum mehr zu bezahlen und kostet 2010 bereits € 2,85 pro Liter. Tendenz weiter steigend. Diesel dagegen ist einigermaßen erschwinglich. So wird eine gebrauchte C 172 D-EMXB gekauft und der Motor durch einen neuen Thielert Diesel Motor ersetzt. Als Neuflugzeug wird eine DR 400 D-EZTM mit Thielert Diesel angeschafft. Die Cessna wird demontiert und per Trailer zur Neu-lackierung zu Dieter Stamer gebracht. Die Farben weiss-blau in Wellenlinien sind das neue Erkennungszeichen der Clubmaschinen.
Das Neuflugzeug DR 400 D–EZTM macht zunächst sehr viel Spass, bis diese Freude durch die Insolvenz von Thielert merklich gebremst wird. Die Folge ist eine wesentliche Verteuerung der Ersatzteile und die schwindende Möglichkeit, den Motor der TM auf 160 PS zu bringen, damit der Flieger wieder ein echter Viersitzer wird. Leider ist es inzwischen so, dass die Kosten der Neu- und Ersatzteile für die Motoren die Spritersparnisse schon bei weitem übertreffen.
Unser Ehrenvorsitzender Fritz Yung feiert 2010 seinen 90. Geburtstag. Dies wird zum Anlass genommen, die erste auf dem Flugplatz gebaute Halle ihm zu Ehren auf seinen Namen zu taufen. Viele Mitglieder erscheinen trotz Schnee und Kälte zur offiziellen Enthüllung des Namensschildes.